Kraftstoffpreise / Benzinpreise

Kraftstoffpreise

kurz erklärt

Meine Tankstelle
um die Ecke.

Kraftstoffpreise

Wie entstehen Treibstoffpreise? Wie setzt sich der Benzinpreis zusammen?

Diese und weitere Fragen erläutern wir Ihnen im Folgenden.

So setzt sich der Treibstoffpreis zusammen:

Rund 75% des Dieselkraftstoffs und Benzins, das im Schweizer Straßenverkehr verbraucht wird, wird importiert. Damit spielt die internationale Marktentwicklung eine wichtige Rolle. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an weiteren Faktoren und die Komplexität wird erst sichtbar, wenn man die unten aufgeführten Faktoren alle genauer betrachtet.

Generell kann der Kraftstoffpreis grob in drei Teilbereiche untergliedert werden, denn die Schweizer Kraftstoffpreise ergeben sich aus den Beschaffungskosten, der Steuerlast (staatlichen Abgaben) und den Vertriebskosten.

  • Dabei beinhalten die Beschaffungs- und Frachtkosten (Warenwert) die Kosten für Rohöl, Wechselkurs von Schweizer Franken - US-Dollar sowie Kosten für den Transport, insbesondere über den Rhein (abhängig von der Höhe des Wasserstandes und damit möglichem Ladevolumen der Schiffe fallen die Frachtkosten höher oder niedriger aus). Der Anteil an den Kraftstoffkosten hierfür liegt bei rund 38%.
  • Die Steuerlast (staatliche Abgaben) teilt sich in der Schweiz in fixe und variable Bestandteile auf: Zu den fixen Abgaben, welche insgesamt rund 50% des Kraftstoffpreises an der Zapfsäule ausmachen, zählen die Mineralölsteuer, der Mineralölsteuerzuschlag und die Einfuhrsteuer. Die Mehrwertsteuer als variabler Anteil liegt bei 7,7%.
  • Die Vertriebskosten ergeben sich in der Schweiz vor allem aus dem Betrieb der Tankstelle bzw. eines Tankstellennetzes (z.B. Kosten für Lagerung, Logistik, Transport, Marketing). Die Handelsspanne beträgt rund 12% der Kraftstoffkosten.

Diesel wird übrigens in der Schweiz höher besteuert als in den Nachbarländern, deshalb ist Dieselkraftstoff in der Schweiz auch oftmals teurer als Benzin.

Hilfreich ist auch das Weekly Oil Bulletin der Europäischen Kommission, das über aktuelle Kraftstoffpreise in Europa berichtet, Über­sichten zu Preiskarten, Besteuerung, Preis­entwicklungen und weiteren Dokumenten bereitstellt und methodische Anmerkungen zur Preisberichterstattung auf ihrer Seite verlinkt.

Warum steigt und fällt der Benzinpreis bzw. Preis für Dieselkraftstoff allgemein?

Auch die Preise für Benzin und Diesel an den Tankstellen ergeben sich wie in anderen Märkten auf der Basis von Angebot und Nachfrage. Sie folgen im Allgemeinen den Großhandelspreisen für Kraftstoffe am Rotterdamer Ölmarkt (ARA) bzw. den weiteren internationalen Ölbörsen. Angebot und Nachfrage werden u.a. stark beeinflusst durch:

  • Wirtschaftswachstum der Industriestaaten, Konjunkturerwartungen
  • Ölvorkommen, regionale Gegebenheiten in Bezug auf die Ölförderung, Ölfördermengen und Investitionen der Mineralölkonzerne im Upstream-Bereich
  • Produktionsmengen der Raffinerien
  • Finanzmärkte, Wechselkurse, Dollarkurs (Öl wird hauptsächlich in der US-amerikanischen Währung gehandelt), Zinssätze
  • Politische Konflikte, Kriege
  • Naturkatastrophen, Wetterlage, Jahreszeit
  • Infrastruktur, Transportwege für das Öl bzw. die fertigen Mineralölprodukte (in die Schweiz vor allem über den Rhein, womit auch z.B. ein niedriger Pegelstand die Frachtpreise der Tanker erhöhen kann, da die Tanker weniger Ladung mitführen können)
  • Wettbewerb zwischen den Tankstellen­betreibern

Viele dieser Faktoren beeinflussen somit auch den Treibstoffpreis in der Schweiz.

Wie entwickelt sich der Spritpreis in den einzelnen Ländern?

Die Benzinpreise und Dieselpreise können über Ländergrenzen hinweg wie auch regional innerhalb eines Landes erheblich schwanken. Zudem ist auch die Preisdifferenz zwischen Ottokraftstoff und Dieselkraftstoff pro Land unterschiedlich hoch – in einigen Ländern und Regionen ist der Benzin- und Dieselpreis quasi identisch.
Bei verschiedenen Anbietern (z.B. www.clever-tanken.de, www.adac.de, www.avd.de) können Preisstatistiken im Ländervergleich und Städtevergleich abgerufen werden. Bei der Planung von Auslandsfahrten lohnt sich somit ein kurzer Blick auf die Preisstatistiken.


Stand: Juli 2020
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